Unglücklicher Abend für Verbandsliga-Herren in Bertlich

Einen echten Krimi erlebten die Zuschauer des Duells der beiden Tabellennachbarn. Für beide Mannschaften ging es im Kampf um den Verbleib in der Verbandsliga um wichtige Punkte. Gegen den extrem ausgeglichen aufgestellten SuS Bertlich sollten vor allem die Doppel und Punkte der oberen Mannschaftshälfte der Schlüssel zum Erfolg sein. In den Doppeln ging der Plan von Olympia zunächst auf: Marvin und Sven Mackenberg sowie Hendrik Paskuda/ Kai Wilke zeigten zum wiederholten Mal überzeugende Leistungen und brachten den Gast aus der Boy mit 2:0 in Führung. Im dritten Doppel mussten Matthias Siebert/ Thomas Freydzon die Stärke ihrer Gegner anerkennen und verloren in drei Sätzen. In den Einzeln blieb Olympia zunächst weiterhin auf Kurs. Sven Mackenberg kam zu einem ungefährdeten 3:0‑Erfolg gegen Christoph Neeb. Marvin Mackenberg biss sich nach einem Satzrückstand gegen den stark aufspielenden Bertlicher Christian Entz durch und kam zu einem Fünfsatzerfolg. Es sollte der einzige gewonnene Entscheidungssatz des Abends für die Grün-weißen aus der Boy bleiben. Im mittleren Paarkreuz hielt Olympia den Vorsprung. Kai Wilke konnte sich trotz einer spielerisch guten Vorstellung nicht gegen den starken Dennis Janke durchsetzen, aber am Nebentisch ließ Hendrik Paskuda gegen Dennis Rösen zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen und sorgte durch seinen Dreisatzerfolg für die 5:2‑Führung seiner Mannschaft.
Die folgenden Einzel im unteren Paarkreuz entwickelten sich zu hochklassigen Spielen auf Augenhöhe. Sowohl Thomas Freydzon als auch Matthias Siebert gingen als Außenseiter in ihre Partien gegen Felix Brinker und Patrick Dworak. Thomas Freydzon begann furios und ging schnell mit 2:0 Sätzen in Führung. Der dritte Satz ging in die Verlängerung, in der sich der junge Neuzugang der Boyer fünf Matchbälle erspielte, die Felix Brinker allesamt abwehren konnte. Nach dem knapp verlorenen dritten Satz wurde der Bertlicher immer stärker und gewann auch die folgenden beiden Sätze gegen den spielerisch und kämpferisch überzeugenden Freydzon. Im Duell zwischen Mannschaftskapitän Matthias Siebert und Patrick Dworak wurden alle fünf Sätze mit zwei Punkten Abstand entschieden, wobei vier Sätze in die Verlängerung gingen. Im fünften Satz wehrte Siebert zunächst vier Matchbälle in Folge ab, erspielte sich dann einen eigenen Matchball, den er allerdings nicht verwerten konnte. Nach fünf Sätzen mit vielen sehenswerten Ballwechseln ging auch dieses Spiel knapp mit 12:14 im Entscheidungssatz verloren. Statt einer möglichen 7:2 Führung, die wohl einer Vorentscheidung gleichgekommen wäre, ging Olympia nur mit einer denkbar knappen 5:4 Führung in den zweiten Einzeldurchgang.
Marvin Mackenberg kam in seinem Einzel zunächst mit dem Spiel seines Kontrahenten Christoph Neeb nicht gut zurecht, setzte sich aber in vier Sätzen durch. Am Nebentisch fand Sven Mackenberg gegen das Noppenspiel des Bertlichers Entz nicht das passende Mittel und verlor. Im mittleren Paarkreuz konnten Hendrik Paskuda und Kai Wilke den Vorsprung ihrer Mannschaft nicht verteidigen. Hendrik Paskuda wehrte sich gegen das druckvolle und variable Angriffsspiel des Bertlichers Dennis Janke nach Kräften und kämpfte sich in den insgesamt vierten Entscheidungssatz des Abends. Durch den dritten verlorenen Entscheidungssatz in Folge aus Sicht von Olympia kam Bertlich zum 6:6 Ausgleich. Am Nebentisch agierte Kai Wilke in den ersten beiden Sätzen auf Augenhöhe, die jedoch beide an den Bertlicher Dennis Rösen gingen. Er konnte sein Einzel nicht mehr drehen und musste somit die erstmalige Führung der Gastgeber hinnehmen.
Im unteren Paarkreuz startete Matthias Siebert gut in sein zweites Einzel und verpasste eine vorentscheidende 2:0 Satzführung nur knapp. Nach dem 1:1 Satzausgleich steigerte sich der Bertlicher Felix Brinker von Satz zu Satz und ließ den Bottroper Mannschaftskapitän im dritten und vierten Satz kaum noch zur Entfaltung kommen. Bei einem 6:8 Rückstand versuchte Thomas Freydzon im letzten Einzel des Abends, zumindest noch ein Remis für die eigene Mannschaft zu ermöglichen. Auch gegen den favorisierten Patrick Dworak spielte der 15-jährige Neu-Olympionike bärenstark und erspielte sich eine 2:1 Satzführung. Nachdem er den vierten Satz deutlich abgeben musste, lag er auch im Entscheidungssatz hoch zurück. Doch erneut bewies Freydzon Moral und kämpfte sich in die Verlängergung, in der er erneut zwei Matchbälle hatte. Doch an diesem Abend war Fortuna in den entscheidenden Situationen nicht auf Seite von Olympia. Auch dieser Entscheidungssatz ging für den bitter enttäuschten Thomas Freydzon mit 12:14 verloren. Die vierte Fünfsatzniederlage des Abends besiegelte die 6:9‑Niederlage für Olympia. Kapitän Matthias Siebert konnte seine Enttäuschung nach dem Spiel nicht verbergen:„Wir standen am Ende des ersten Durchgangs kurz vor der Vorentscheidung. Thomas und ich waren im unteren Paarkreuz in allen vier Einzeln Außenseiter, sind in allen Spielen am Drücker und bringen keins davon nach Hause. Das ist extrem bitter. Thomas hat heute eine phantastische Leistung gezeigt. Er steigert sich kontinuierlich und ist für sein Alter schon erstaunlich weit.“ Am kommenden Samstag steht für Thomas Freydzon und Olympia das Heimspiel gegen die Spvgg. Meiderich 06/95 auf dem Programm. Gegen den Tabellenzweiten werden die Boyer, die selbst auf dem achten Tabellenplatz stehen, befreit und ohne Druck ins Spiel gehen und so versuchen, den Favoriten ins Wanken zu bringen.
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